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Wiederaufbau Ahrtalbahn: Ab Fahrplanwechsel halten Züge an neuer Haltestelle Heimersheim/Lohrsdorf

Bisheriger Haltepunkt aus Engstelle der Ahr verlegt • Barrierefreie Verkehrsstation und neuer Fußgängerübergang in acht Monaten errichtet • Fachleute arbeiten weiter an Bahnhöfen, Tunneln und Brücken • Wiederaufbau und Elektrifizierung im Zeitplan

Herausgeber: Deutsche Bahn AG

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember profitieren die Menschen an der Ahr von einem neuen Haltepunkt in Heimersheim/Lohrsdorf. Die Deutsche Bahn (DB) hat in Abstimmung mit der Stadt Bad Neuenahr - Ahrweiler die bisherige Haltestelle Heimersheim aus einer Engstelle der Ahr heraus etwa 700 Meter in Richtung Lohrsdorf verschoben. In den vergangenen acht  Monaten haben die Fachleute der DB die neue barrierefreie Haltestelle mit einem Wetterschutz errichtet. Zudem haben sie einen neuen Fußgängerübergang gebaut. Von den beiden insgesamt 140 Meter langen Bahnsteigen geht am 15. Dezember zunächst einer in Betrieb. Der Zweite folgt mit der Inbetriebnahme der gesamten wiederaufgebauten und elektrifizierten Strecke. Der alte Haltepunkt, den die Bautrupps direkt nach der Flut provisorisch wieder aufgebaut hatten, wird nun zurückgebaut. Dort gegenüber errichtet die DB im Auftrag der Kreisverwaltung Ahrweiler eine 900 Meter lange Stützwand.

DB-Projektleiter für den Wiederaufbau der Ahrtalbahn, Christian Sauer: „Die neue Haltestelle Heimersheim/Lohrsdorf markiert einen weiteren Meilenstein beim Wiederaufbau der Ahrtalbahn. Wir sind mit der Haltestelle und der Bahnstrecke nun weiter von der Ahr abgerückt. So bekommt der Fluss mehr Raum und wir beseitigen eine entscheidende Engstelle. Mit der neuen Stützwand am ehemaligen Haltepunkt wird zusätzlich mehr und besserer Hochwasserschutz für die Stadt geschaffen.“

Verbandsdirektor des Zweckverbandes SchienenPersonenNahVerkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord), Thorsten Müller: „Es ist schön, dass wir nach den schrecklichen Zerstörungen der Flutkatastrophe die neue Station in Heimersheim-Lohrsdorf in Betrieb nehmen können. Der neue Standort ist für unsere Fahrgäste gut zu erreichen und liegt nicht mehr so im Hochwassergefahrenbereich. Für das große Engagement vor Ort für die neue Station möchte ich den Bürgerinnen und Bürgern sowie Bürgermeister Guido Orthen und seinem Team meinen Respekt aussprechen. Wir hoffen auf rege Nutzung der Nahverkehrszüge von und bis zur neuen Station.“

Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen: „Der neue Haltepunkt Heimersheim/Lohrsdorf zeigt, dass Wiederaufbau auch schnell gehen kann. Um eine echte dauerhafte Verbesserung der Erreichbarkeit sicherzustellen, haben wir noch einige dicke Bretter zu bohren. Nicht zuletzt die Herstellung eines Bahnhaltepunkts in Heppingen in Abstimmung mit dem Land. Aber heute freuen wir uns zunächst einmal über diesen ersten Schritt.“
 
Die Deutsche Bahn (DB) arbeitet auch im kommenden Jahr 2025 weiter unter Hochdruck an der Ahrstrecke. Zu den vielfältigen Maßnahmen, die dafür nötig sind, gehört die Erneuerung von insgesamt zehn Bahnhöfen und Verkehrsstationen, der Bau von Brücken, die Sanierung von fünf Tunneln und die Elektrifizierungsarbeiten für einen umweltfreundlichen Bahnverkehr auf der Strecke.

Die Arbeiten im Einzelnen:
 
Bahnhöfe und Haltestellen: In Bad Neuenahr saniert die DB das Gleis 2 und baut den Mittelbahnsteig neu. Zudem erneuert sie die Ausstattung und baut den bereits vorhandene Überweg für die Reisenden um. Die Verkehrsstation in Dernau verlegen die Bautrupps zurzeit an ihre Position am Festplatz. Auch hier entsteht ein neuer barrierefreier Bahnsteig mit Rampe. In Rech hat derNeubau im November begonnen. In Walporzheim ist ein neuer Bahnsteig mit einem Treppenaufgang entstanden, der im kommenden Jahr um eine Rampe für einen barrierefreien Zugang erweitert wird. Auch in Kreuzberg haben Bautrupps schon losgelegt.

Tunnel und Brücken: Auch der durch die Flut 2021 völlig zerstörte 14 Kilometer lange Abschnitt der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück nimmt wieder Form an. Ein Jahr nach dem offiziellen Baustart hat die DB im November mit „Marienthal 2“ die erste von insgesamt 13 neuen Brücken an ihren Platz über der Ahr eingeschoben Für die großen Stahlbrücken „Mariental 1 und 3“ und „Bunte Kuh“ hat die Vormontage der Teile begonnen. Bei nahezu allen Brücken arbeiten die Fachleute gerade zeitgleich, um den engen Zeitplan zu halten.

Zudem laufen die Arbeiten an fünf Tunneln, die für die Elektrifizierung vorbereitet werden. Sie liegen alle auf der auf einem kurzen Abschnitt zwischen Rech und Altenahr. An allen Bauwerken müssen Sanierungen und Elektrifizierungsarbeiten stattfinden, damit ab Ende 2025 ökologischer Zugverkehr an der Ahr rollen kann.

Am Saffenburger Tunnel haben die Expert:innen schon an beiden Tunnelportalen die Hänge gesichert und die Portale zurückgebaut. Sie haben die gesamte Tunnelröhre mit einer Fräse und durch gezielte Sprengungen aufgeweitet. So schaffen sie Platz für die Oberleitung und die benötigten Sicherheitsräume. In den Tunneln in Laach und Reimerzhoven sowie im Krähardt-Tunnel schaffen die Fachleute Raum für die Oberleitung, indem sie die Sohle tiefer legen. Zudem bekommen alle drei Tunnel eine neue Innenschale. Der Engelsley-Tunnel, unterhalb von Altenahr und der Ruine der Burg Are, wird wie der Saffenburger Tunnel bergmännisch aufgeweitet und saniert.

Der Wiederaufbau und die Elektrifizierung der Ahrstrecke zahlt auf das Programm S3 zur strukturellen Sanierung des DB-Konzerns ein. Dabei steht in der Infrastruktur die Verbesserung des bestehenden Netzes im Fokus. Ziel ist, dass die DB wieder pünktlicher, verlässlicher und profitabler wird. Damit entsteht eine stabile Basis für den weiteren Wachstumspfad der Strategie „Starke Schiene“, die darauf ausgerichtet ist, die Zahl der Fahrgäste und den Marktanteil der klimafreundlichen Bahn deutlich zu steigern.